Wir glauben, dass die Betrachtung der Landschaft in der Frage nach der Weiterentwicklung der (Appenzeller) Baukultur unumgänglich ist. Dadurch findet ein Umbau, ein Neubau oder ein Weiterbau seine Verankerung im Ort und in der Region (dies insbesondere im Appenzell, wo gebaute Umwelt und natürliche Topographie in solchem Masse als charakteristisches und identitätsstiftendes Ganzes zusammenkommen).
Wir wollen mit dieser Installation die landschaftliche Qualität vor Augen führen und ins Bewusstsein bringen, denn hier muss man ansetzen um die anhaltende Verbauung des Appenzells zu verhindern.
Überschau ist ein Instrument zur Betrachtung der Landschaft. Bildhaft verweist es auf den übergeordneten Massstab des weichen Appenzeller Hügellandes und illustriert die prägende Siedlungsstruktur der Region: eine kulturell gewachsene Zersiedelung – die Streusiedlung – im Gegensatz zur unkontrolliert wachsenden, und aktuell in der Raumplanung kritisierten Ausdehnung der bebauten Fläche.
Diese Installation stellt dem Betrachter den landschaftlichen Rahmen direkt gegenüber, deren Massstab ändert sich je nach Perspektive – von aussen ein kleiner Raum, von innen eine unendliche Weite. Einer Bettlandschaft gleich, stellt sich mir (dem Säntisriesen) das Hügelland dar, wobei der textile Ausdruck an die Wirtschaftsgeschichte der Region anknüpft. Die Fragilität der Installation unterstreicht die Wichtigkeit der Balance zwischen Landschaft und gebauten Strukturen, beide setzten einen vorsichtigen Umgang voraus.
2014 / offener Wettbewerb
Bauherr / Bundesamt für Kultur Programm / Installation Bausumme / - BGF / - Fotografie / Eik Frenzel