Ein Zweifamilienhaus aus dem Jahre 1938 soll saniert, umgebaut und der Dachstuhl zu einem kleinen Studio ausgebaut werden. Die Situation mit einem grossen Garten, einem uneinnehmbaren Blick nach Süden und die gute Substanz des Hauses bieten eine interessante Ausgangslage. Das relativ enge Budget zwingt zu minimalen Eingriffen und durchdachten Ansätzen und führt in diesem Sinne zu einer Strategie des Entfernens und Instandstellens. Alte Kachelböden werden freigelegt, schöne Holzparkette, sowie die Fenster aufgefrischt. Aber auch gewisse radikale Änderungen werden vollzogen. In den klassichen Grundrissen mit zentralem Entrée und rundum angeordneten Räumen wird der Wohnkomfort durch eine programmatische Rochade den heutigen Bedürfnissen angepasst. Bad und Küche werden ausgetauscht, und dadurch grosszügiger gestaltet. Die Küche wird durch eine neue Wandöffnung mit dem Esszimmer verbunden und bereichert den Grundriss durch eine neue Wegführung. Dieser Eingriff zeigt sich auch in der sonst unangetasteten Fassade. Ein neues Fenster bringt Licht in die Tiefe des Grundrisses und ermöglicht eine schöne Aussicht in den östlichen Teil des Gartens. Die Entwicklung eines beweglichen Geländers unterstreicht die Thematik des Einrahmens: in geschlossenem Zustand bietet das Fenster einen unverbauten Blick, in geöffneten Zustand den notwendigen Schutz.
2010–2012 / Direktauftrag
Bauherr / privat Programm / Wohnungsbau Budget / - BGF / 300 m2 Fotografie / Roland Bernath